Nestroys paradien inhre methode und technik

Abstract

Die Dissertation ist eingeteilt in:einein der ein Uberblick uber die Ziele der vorliegenden Arbeit gegeben wird. Die Ausdrucke "Methode und "Technik" werden in dem Sinne erklart, in dem sie der Autor verstanden wissen mochte. Die in der Arbeit angewendete Methode, sowie eine sehr kurze Ubersicht der erlangten Ergebnisse sind in der Einleitung enthalten. Ausserdem giebt sie eine kurze Biographie Nestroys und seine Schatzung im Lichte der gegenwartigen Einsichten.Der Stoff selbst ist eingeteilt in eine Besprechung die in chronologischer Reihenfolge behandelt werden. Die erste ist eine Parodie auf die Herold'sche Oper "Zampa". Der Inhalt der Oper wird erzahlt, die Hauptpersonen einer kurzen Charakterisierung unterzogen, die Entstehungsgeschichte und die Aufnahme werden beschrieben. Es wird sodann zur Nestroy' schen Parodie ubergegangen. Die Abanderungen vom Operntexte werden eingehend besprochen. Die Personen werden charakterisiert. Es wird die Frage gestellt und beantwortet, wodurch Nestroy seine komisch-parodistischen Wirkungen erzielt. Nestroys Sprache wird einer Untersuchung unterzogen. Die Entstehungsgeschichte der Parodie, dasDatum ihrer Erstauffuhrung und ihre Aufnahme beim Publikum und der Kritik werden eingehend besprochen. Dieselbe Behandlungsweise wird den andern Opernparodien Nestroys: "Robert der Teuxel", "Martha", "Tannhauser", und "Lohengrin" zuteil.Sodann wendet sich der Autor zu der Besprechung von Parodien. In diese Kategorie fallt Nestroys bestes Werk auf dem Gebiete der Parodie, namlich "Judith und Holofernes", eine Parodie der Hebbel'schen "Judith". Es wird eine Wurdigung dieses genialen, so rasch aufs Papier geworfenen Erstlingswerkes versucht, die beiden Hauptpersonen des Dramas und auch die Volksszenen einer Besprechung unterzogen. Es wird erklart, warum Hebbels Holofernes auf der Buhne seine Witkung nicht voll und ganz ausuben kann. Dem Datum der Erstauffuhrung in Wien folgt sechs Wochen danach die Nestroy'sche Parodie, vom Publikum mit Enthusiasmus, von der Kritik mit gemischten Gefuhlen aufgenommen. Nestroyerreicht in dieser Parodie die Hohe seiner Kunst. Es wird nachgewiesen, wie Nestroys Beobachtungsgabe und scharfer Blick sich in die parodistische Tat umsetzt, mit welchen Mitteln er die Parodierung seiner Gestalten erzielt. Bei der Besprechung der verschiedenen Techniken ergiebt sich auch die Erklarung fur das Misslingen der Hebbel'schen Holofernes-Gestalt. Hebbel hat in seinem Stuck unbewusst,wie Nestroy spater bewusst, die Technik der Isolierung eines Zuges angewendet, was immer einen parodistischen Effekt erzielt. Es wird eingehend auf die Sprache Nestroys eingegangen und ihre Hauptmerkmale (Dialekt, Fremdworter etz) besprochen.Derselben Methode der Beurteilung werden die Parodien der beiden Stucke von Holtei: "Lorbeerbaum und Bettelstab" und "Ein Trauerspiel in Berlin" unterzogen. Nestroy nennt sie "Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab" und "Die verhangnisvolle Faschingsnacht".Nach der Einzeldarstellung dieser Stucke kommt der Autor nun zu einer sung in der er die theoretische Fundierung der angewandten Methode giebt. Der Unterschied zwischen Komik, Witz und Humor wird auf Grund des Werkes "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten" von Sigm. Freud erklart. Die Wirkung dieser drei Kategorien, sowie ihr Zustandekommen, sowie die die verschiedenen Techniken, deren sie sich bedienen, werden besprochen und auf Nestroy - mit zahlreichen Beispielen aus seinen Werken - angewendet. Als Ziel der Dissertation wird dargestellt; den verschlungenen Wegen eines Talentes zu folgen und sie aufzuhellen.